Wie läuft eigentlich das Lernen in der Schule ab?
Bitte bringen Sie diese drei Vorgänge in die richtige Reihenfolge:
Stoff abfragen
Stoff behandeln
Stoff „büffeln“
Wenn Sie auf einer Regelschule waren, dann werden Sie wahrscheinlich die Vorgänge wie folgt sortiert haben:
Zuerst wird der Stoff behandelt (Wissen vermittelt), dann wird „gebüffelt“ und schließlich wird das Wissen in Form von Tests oder Klausuren abgefragt. Es werden also zuerst die Antworten gelernt und danach die dazu passenden Fragen gestellt.
Dumm nur, dass unser Gehirn das so Gelernte nicht lange behalten kann.
Vera F. Birkenbihl, Expertin für gehirn-gerechtes Lernen, hat den Vorschlag gemacht, beim Lernen und bei Vorträgen nicht mit den Fakten zu beginnen, sondern mit den Fragen anzufangen.
Denn:
- Fragen lösen einen Antwort-Reflex aus, Fragen fesseln die Schüler bzw. das Publikum.
- Fragen machen aufmerksam, sie öffnen die Zuhörer für das Thema und aktivieren assoziatives Denken.
- Die aktive Auseinandersetzung mit den Fragen bewirkt, dass die Zuschauer sich die Antworten darauf gut merken können (wenn sie die Antworten begreifen und mit anderem Wissen verknüpfen können).
Was bedeutet das für Ihren nächsten Vortrag?
Beginnen Sie zum Einstieg mit einem Wissens-Quiz! Das funktioniert prima sowohl mit kleinen Zuschauerzahlen als auch vor großen Auditorien. Wichtig dabei ist, dass Sie die Antworten nicht sofort verraten, sondern erst im Laufe Ihres Vortrags geben, ergänzt durch weiteres Hintergrundwissen.
Ein Wissens-Quiz, das ich in Vorträgen und Workshops nutze, läuft zum Beispiel so ab:
- Erläuterung
Ich kündige das Wissens-Quiz an und stelle klar, dass niemand aus dem Publikum abgefragt oder sonst wie vorgeführt wird. Im Gegenteil: Ich fordere die Zuschauer auf, die jeweils gestellte Quiz-Frage mit den Sitznachbarn zu besprechen und mögliche Antworten zu diskutieren. Dafür stehen jeweils 60 Sekunden Zeit zur Verfügung. - Frage 1: Was bedeutet cognitive load?
Ich lese die Frage laut vor und wiederhole meine Aufforderung, sich mit den Sitznachbarn zu besprechen. Ich starte den Timer und leite nach 60 Sekunden zur nächsten Frage über. - Frage 2: Wie viele Informationseinheiten („chunks“) kann unser Arbeitsgedächtnis speichern?
Ich lese wieder laut vor und stelle ggf. begleitende Fragen, während die 60 Sekunden laufen (z.B. „Kurzzeitgedächtnis, Langzeitgedächtnis… Was könnte das Arbeitsgedächtnis sein?“) - Frage 3: Wie lang ist die Aufmerksamkeitsspanne von Schülern aktuell?
Hier lege ich den Fokus auf das Wort „Aufmerksamkeitsspanne“ und frage, wie es wohl heute damit in den Schulen aussieht… - Überleitung zum Vortrag
„Diese drei Fragen sind für das Thema Darstellung von elementarer Bedeutung: Wenn wir uns mit diesen Fragen auseinandersetzen, dann wissen wir, warum wir uns um eine optimale Darstellung in unseren Präsentationen und Vorträgen bemühen sollten…“
Mein Vortrag hat dann natürlich drei Abschnitte, jeder fängt mit der Beantwortung der dazu passenden Frage an. Mit Beispielen und Geschichten aus dem Nähkästchen gebe ich weiteres Hintergrundwissen, so dass mein Publikum viele Anknüpfungspunkte erhält, die helfen, das neue Wissen abzuspeichern.
(Antworten auf die ersten beiden Fragen finden Sie in meinem Artikel Mit PowerPoint gehirn-gerecht präsentieren.)
Fazit: Wer fragt, der führt
Ein Wissens-Quiz zu Beginn Ihres Vortrags ist eine gehirn-gerechte Methode, Ihr Publikum zu aktivieren und für Ihr Thema zu öffnen. Durch die damit ausgelösten Denkprozesse wird ein „Lernen ohne zu lernen“ erreicht, die Zuschauer können sich noch lange an Ihre Botschaften erinnern.
Buchempfehlungen
ABC-Kreativ: Techniken zur kreativen Problemlösung von Vera F. Birkenbihl.
5. Auflage 2012, Ariston Verlag, ISBN 978-3-424-20070-6.
Auf Seite 130 im Abschnitt „F = Fragen stellen“ erläutert die Autorin, warum gezielte Fragestellungen das Denken anregen.
Intelligente Wissens-Spiele – Spielen macht klug von Vera F. Birkenbihl.
5. Auflage 2013, Gabal Verlag, ISBN 978-3-89749-360-5.
Ab Seite 94 im Modul 4 „Quiz-(Fragen-)Spiele“ stellt Frau Birkenbihl das Wissens-Quiz als Lernmethode vor.
Über Peter Claus Lamprecht (Mr. Praesentare)
Moin, ich bin Peter Claus Lamprecht. Für die meisten bin ich Peter oder PC’L*.
* PC’L ist mein Spitzname und wird »Peeezl« ausgesprochen.
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