Beta-Test oder ausgereiftes Produkt?
Kann der Microsoft Copilot für Microsoft 365 in PowerPoint produktiv genutzt werden?
- Lichtblick: Kleine Fortschritte und Verbesserungen
- Neu: Der Copilot in PowerPoint generiert Folien im einheitlichen Look
- Workflow: Eine Präsentation auf Basis eines Word-Dokuments erstellen lassen
- Fazit: Copilot kaufen oder noch warten?
Moin,
aus meinem Büro in Barmbek-Nord schreibe ich Dir, während ich mich diesen Monat intensiv mit der Entwicklung von PowerPoint Folienmastern beschäftige. Dabei fließen natürlich auch meine Erfahrungen mit dem Microsoft Copilot in die Entwicklung ein.
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Lichtblick: Kleine Fortschritte und Verbesserungen
Neulich hat mich der Copilot in PowerPoint überrascht, denn er stellte mir unaufgefordert zwei Fragen. Eine davon lautete: „Was ist der größte Fehler in PowerPoint?“
Neugierig klickte ich darauf und erhielt sofort (!) die Antwort: „Es gibt viele Fehler, die man in PowerPoint machen kann, aber einer der größten ist, wenn man und seine Folien dasselbe sagen. In diesem Fall ist einer von beiden veraltet.“
Der Text ist zwar etwas seltsam formuliert, aber die Antwort könnte von mir sein, dachte ich.
Mir wurde klar, dass der Copilot die Fragen auf Basis der gerade geöffneten Datei, meiner Datei, generiert hatte. Offenbar möchte Microsoft damit die Nutzer dazu ermutigen, den Copilot häufiger für Zusammenfassungen und Analysen von Dateien zu nutzen.
Die Stärken des Copilot liegen vor allem im Zusammenfassen von Dateien und in der Beantwortung von Fragen, die sich auf eine Datei beziehen.
Auch beim Generieren von Präsentationen gibt es Verbesserungen. Der „Designer“ in PowerPoint verändert zwar immer noch die Folien, aber die Qualität der Folien geht langsam in die richtige Richtung.
Neu: Der Copilot in PowerPoint generiert Folien im einheitlichen Look
Im Video (2’53”) zeige ich, wie der Copilot jetzt Folien generiert, wenn die einfache, weiße Standardvorlage geöffnet ist:
Man hat zwar keinen Einfluss darauf, welchen Look der Copilot auswählt, aber das Ergebnis ist eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum bunten Durcheinander, das der „Designer“ vorher ausgespuckt hat.
Workflow: Eine Präsentation auf Basis eines Word-Dokuments erstellen lassen
Im Video (6’26”) demonstriere ich, wie der Copilot in PowerPoint aus Inhalten einer Word-Datei PowerPoint-Folien erstellt:
Der Workflow sieht wie folgt aus:
- Stelle Texte und Bilder in einem Word-Dokument zusammen. Das Dokument muss nicht besonders formatiert sein, ein Zusammenkopieren aus verschiedenen Quellen reicht.
- Erzeuge einen Link zu dieser Datei (OneDrive / SharePoint).
- Öffne in PowerPoint Deine Vorlage / Deinen Folienmaster und gib dem Copilot den Link zur Word-Datei zusammen mit dem Prompt „Erstelle eine Präsentation aus der Datei“.
- Verwende die generierten Folien als Grundlage für Deine Präsentation.
Fazit: Copilot kaufen oder noch warten?
Mein Urteil bleibt unverändert: Wenn Du den Copilot hauptsächlich für PowerPoint nutzen möchtest, würde ich empfehlen, noch zu warten.
Wenn Du jedoch automatisch generierte Protokolle von Teams-Besprechungen benötigst, viel in Outlook arbeitest und regelmäßig Deine Dateien zusammenfassen und „befragen“ möchtest, dann lohnt sich der Microsoft Copilot für Microsoft 365 schon jetzt.
Natürlich bin ich enttäuscht, dass der Copilot noch nicht so viel kann, wie von Microsoft angekündigt. Aber ich bleibe zuversichtlich, dass ich in der nächsten Ausgabe der Präsentations-Notizen weitere Verbesserungen und neue Prozesse verkünden kann.
Hast Du Fragen oder Anregungen zu diesem Format?
Schreib mir gern an lamprecht[at]praesentare.com.
Beste Grüße
PC’L / Peter Claus Lamprecht
PS:
Frühere Ausgaben der Präsentations-Notizen